Eric Baudelaire
FRMAWREOK
Die Filme, Fotografien und Installationen von Eric Baudelaire inspizieren die Rahmenbedingungen von Geschichtsschreibung. Wie formen die Produktionsprozesse, die einem Filmbild, einer Geschichte, einem Porträt oder einem Dokument zugrunde liegen, die Realität, die sie darstellen? In Baudelaires Arbeiten werden die versteckten Fundamente der Medien, Dokumentvorlagen und Ideologien, mit denen wir Geschichte, Gegenwart und Zukunft konstruieren, in Bewegung versetzt und selbst Teil des Bildes. Dabei entstehen fiktive Dokumentationen und dokumentarische Fiktionen.
Paul Sharits
Eine Retrospektive
Der US-amerikanische Experimentalfilmer Paul Sharits vereint in seinem Werk eine die Sinne durchdringende Intensität gekonnt mit dem Nachdenken über die filmische Illusion und die Mechanismen des Sehens. Die Retrospektive zeigt erstmals vier seiner aus 16-mm-Filmen exakt komponierten Filmräume in einer Ausstellung. Diese lassen Film nicht nur zu einer visuellen, sondern auch zu einer körperlichen Erfahrung werden. Der Rundgang durch die Ausstellung stellt auch Sharits’ grafische Partituren, Frozen Film Frames, Zeichnungen und das malerische Spätwerk des Künstlers vor. Die Teilnahme ist im Eintrittspreis enthalten.
Fridrich richtet sich an kunstinteressierte Seniorinnen und Senioren, die Freude am Austausch über zeitgenössische Kunst haben. In kleiner Runde werden einzelne Arbeiten der Ausstellung Paul Sharits. Eine Retrospektive vorgestellt und Hintergründe verständlich erläutert. Für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer stehen Museumshocker bereit. Der Eintritt ist frei.
Eltern mit Babys sind zu einem Rundgang durch die Ausstellung und Gesprächen untereinander eingeladen. Bei Fritzchen stehen die Eltern im Mittelpunkt, die Babys sind mit dabei. Auf ihre Bedürfnisse kann im Rahmen des Rundgangs jederzeit eingegangen werden. Betreuende Großeltern oder Babysitter sind ebenfalls herzlich willkommen. Die Teilnahme ist im Eintrittspreis enthalten.
FLICKER,
Thematische Führung: Film als Material
Dienstag, 25.11.2014,
11:00
€0,00
Was bezeichnet Flicker oder Fluxus, was sind Mandala-Filme und was eint Malerei und Experimentalfilm? Diese Themenführung erläutert spezielle Techniken und Strömungen im Kontext der aktuellen Ausstellung von Paul Sharits. Alle sind herzlich eingeladen den Wochenstart mit Kaffee und angeregten Kunstgesprächen zu beginnen. Die Teilnahme ist im Eintrittspreis enthalten.
Eric Baudelaire
FRMAWREOK
Die Filme, Fotografien und Installationen von Eric Baudelaire inspizieren die Rahmenbedingungen von Geschichtsschreibung. Wie formen die Produktionsprozesse, die einem Filmbild, einer Geschichte, einem Porträt oder einem Dokument zugrunde liegen, die Realität, die sie darstellen? In Baudelaires Arbeiten werden die versteckten Fundamente der Medien, Dokumentvorlagen und Ideologien, mit denen wir Geschichte, Gegenwart und Zukunft konstruieren, in Bewegung versetzt und selbst Teil des Bildes. Dabei entstehen fiktive Dokumentationen und dokumentarische Fiktionen.
DokfestForum:
Fridericianum in Kooperation mit dem 31. Kasseler Dokfest
Susanne Pfeffer im Gespräch mit Birgit Hein
Birgit Hein gehört zu den Pionierinnen des Experimentalfilms. Mit ihrem damaligen Ehemann Wilhelm Hein realisierte sie von den 1960er bis 1980er Jahren zahlreiche Filme und Performances. Zunächst wurde die Materialität des Filmes selbst zum Hauptakteur, später rückte die Auseinandersetzung mit gesellschaftlich tabuisierten Themen wie Gewalt und Sexualität in den Vordergrund. Zudem gründeten die Heins 1968 die erste Vorführstätte für Experimentalfilm XSCREEN mit. Die Filme, für die Birgit Hein sich alleine verantwortlich zeichnet, sind häufig schonungslose Auseinandersetzungen mit der eigenen Identität. Dokumentationen eigener Erfahrungen und gesellschaftlicher Zusammenhänge, die von einer subjektiven Filmlinse aufgezeichnet werden und damit die klassische Form der Dokumentation erweitern. Der Eintritt ist frei.
DokfestForum:
Fridericianum in Kooperation mit dem 31. Kasseler Dokfest
Nina Tabassomi im Gespräch mit Mathilde ter Heijne
Mathilde ter Heijne arbeitet vor allem in den Medien Video, Performance, Skulptur und Installation. Dabei steht die Auseinandersetzung mit Genderthematiken und Ritualen häufig im Mittelpunkt ihrer Arbeiten: Was wird repräsentiert und was nicht, wer findet Eingang in die große Geschichtsschreibung und wer nicht? Und wie könnte man diese Rahmenbedingungen subvertieren?
In ihrem fortlaufenden Projekt Women to go (seit 2006) zeigt Mathilde ter Heijne beispielsweise Porträts anonymer Frauen, die vom Anfang der Photographie bis in die 1920er Jahre entstanden sind, auf Postkarten. Auf den Rückseiten der Karten sind Biographien anderer Frauen der Zeit zu lesen, die offensichtlich und vieldeutig mit den Porträtierten kollidieren. Die Dokumentation von nicht hinreichend Dokumentiertem und Repräsentiertem wird in den Fokus gerückt. Identität steht dabei auf dem Spiel und wird nur scheinbar zur frei verfügbaren Ware „to Go“. Der Eintritt ist frei.
James Benning – Two Cabins,
Vortrag (auf Engl.)
Sonntag, 02.11.2014,
17:00–18:00
€0,00
Two Cabins ist der Titel eines umfangreichen Projekts von James Benning, in dem sich der Filmemacher mit zwei zentralen Persönlichkeiten der US-amerikanischen Kultur auseinandersetzt. Der Schriftsteller Henry David Thoreau errichtete 1845 eine Blockhütte, in der er zwei Jahre zurückgezogen in der Abgeschiedenheit lebte. Sein im Anschluss daran verfasstes Buch Walden. Oder das Leben in den Wäldern enthält detaillierte Beschreibungen Thoreaus über ein auf das Wesentliche reduzierte Leben in der Natur sowie philosophische Überlegungen zu Wirtschaft und Gesellschaft. Die zweite Figur ist der Mathematiker und später als „Unabomber“ bekannt gewordene Theodore John Kaczynski. Auch Kaczynski baute sich eine Holzhütte im Wald, die er nach Aufgabe seiner Lehrtätigkeit von 1972 bis 1996 bewohnte. Kaczynskis Zeugnisse enthalten sowohl Berichte vom Überleben in der Wildnis, Reflexionen über Natur, Autonomie und Einsamkeit sowie kritische Gedanken zum technologischen Wandel, zum Überwachungsstaat und zur Freiheit des Individuums. Sie vermitteln jedoch auch einen Eindruck von der Brutalität der Gewaltakte, die Kaczynski zwischen 1978 und 1995 aus Rache an der technologischen Gesellschaft verübte und durch welche drei Menschen starben.
In seinem Vortrag stellt Benning den Film Stemple Pass, der derzeit im Fridericianum gezeigt wird, in den größeren Kontext des Projekts Two Cabins.
Der Eintritt ist frei.
Farhad Fozouni
Aftershock Poetry
Farhad Fozouni schreibt eine Poesie des Nachbebens in Wort,
Bild, Skulptur, Licht und Ton. Persische Traditionen der Miniaturmalerei,
Kalligraphie und des Kunsthandwerks werden dabei aufgegriffen und aus ihrer
Illustrationsfunktion befreit. Die Formen, Schriften und Materialien selbst
werden bedeutungshaft. Anstatt Weisheit und Wahrheiten zu bebildern, bringen
sie gegenwärtige Gefühlszustände hervor: Ein kleines ABC der Angst, Liebe,
Sehnsucht und des Schmerzes hat sich im Turm des Fridericianum eingefunden. Die Teilnahme ist im Eintrittspreis enthalten.
Helen Marten
Parrot Problems
In Helen Martens Kunst wuchern Modelle, Motive und künstliche Objekte, die unsere zeitgenössische Realität prägen. Diese wurden auseinandergenommen und neu formiert, um kakophonische, sich stetig verändernde Bedeutungssysteme zu schaffen. Ob aus Laub, glasierter Keramik, Aluminiumguss, Münzen oder Holz bestehend, filtern ihre Arbeiten die herkömmlichen Ordnungen und Kategorien der Dinge heraus und strukturieren sie neu. Die Teilnahme ist im Eintrittspreis enthalten.
Fritzi ist eine Kunstwerkstatt für Kinder ab 6 Jahren. Hier können Kinder ihre Fantasie entfalten und eigene Ideen umsetzen. Die aktuelle Ausstellung dient als Ausgangspunkt für das Malen, Werken und Experimentieren mit ungewöhnlichen Materialien und Werkstoffen. Bitte einen Malerkittel, ein Getränk und ein Pausenbrot mitbringen.