Für seine Security Window Grills nutzt Stewart Uoo Sicherheitsgitter, wie sie vor Fenstern in Großstädten zu finden sind. Während Blicke, Luft und Licht ungehindert auf die andere Seite gelangen, wird der menschliche Körper vom Übertritt abgehalten. Als materielle Verkörperung der Angst vor Kriminalität bilden die Gitter nicht nur eine physische Barriere, sondern gleichermaßen ein Symbol der sozialen Aus- und Abgrenzung. Während ihre architektonische Umsetzung direkt durch die Form des menschlichen Körpers vorgegeben ist, wird die Zweckmäßigkeit der Gitter durch Ornamente kaschiert.
Die Stäbe sind von durchscheinenden, fleischigen Streifen
bekleidet, aus denen Haarsträhnen sprießen. In unangenehm
direkter Weise wirkt das bläulich-rosafarbene Silikon wie tatsächliche
Fleischfetzen – die Reste eines gewaltsam zerrissenen Körpers.
Uns drängt sich ein Szenario auf, in dem sich eine Person
aller Widerstände zum Trotz durch das Gitter zwängte, oder gar
hindurchgezwungen wurde. Dennoch sind die Streifen akkurat
und symmetrisch arrangiert. Indem er das Dekorative der Gitter
zitiert, legt Uoo den Zynismus ihrer Verzierungen offen. Seine
Security Window Grills übersetzen soziale Ausschlussmechanismen
in ein physisch greifbares Bild der Brutalität. Dabei erinnern
sie in eindringlicher Weise daran, dass die Einteilung in erwünschte
und unerwünschte Menschen und somit die Konstruktion potenziell
gefährlicher Individuen ein fester Bestandteil unserer alltäglichen
Umgebung ist. „Menschsein“ ist in Uoos Arbeiten keine natürliche,
universell geteilte Eigenschaft, sondern das historisch veränderliche
Ergebnis sozialer Grenzziehungen.
* 1985 in Napa, USA, lebt in New York, USA