Als Ausgangsmaterial dienen David Douard Gedichte aus dem
Internet, die er in hybride Skulpturen aus Organischem und
Technologischem transformiert. Der nüchternen, bürokratischen
Ästhetik zum Trotz entwickeln sie ein Eigenleben, das gerade
durch sein Verhaftetbleiben in der Realität seltsamer als jede
Fiktion ist und dem Animismus ähnelt. Wenn der Künstler seinen
anonymen Objekten Subjektivität einflößt, erinnert ihr Wandel an
den Virusbefall eines organischen Körpers. Wie ein Hacker dringt
der Künstler in ihre innere Struktur ein und lässt sie widerständig
gegen sich selbst und ihre Funktion innerhalb politischer und
ökonomischer Systeme werden. Dabei setzt er einen Prozess in
Gang, dessen Form und Ausbreitung keiner intentionalen Steuerung
mehr unterliegt.
Douards Arbeiten sind Orte, an welchen das animistische
Andere, aus modernen Weltentwürfen Ausgeschlossene, wiederauftaucht
und sich klar gesteckten Grenzen zwischen Subjekt
und Objekt widersetzt. Seine Skulpturen verfügen weder über
stabile Identität noch Innerlichkeit. Sie verkörpern eine Form des
Selbst, das sich im Austausch mit den immer bereits hybriden
Objekten seiner Umgebung ausbildet und verändert.
* 1983 in Perpignan, Frankreich, lebt in Paris, Frankreich