Inhuman
Cécile B. Evans

Cécile B. Evans, Hyperlinks or It Didn’t Happen, 2014 (Still)

Was passiert mit unseren Social-Media-Accounts, nachdem wir gestorben sind? In ihrem Video Hyperlinks or It Didn’t Happen setzt sich Cécile B. Evans mit dem Eigenleben unserer digitalen Bilder auseinander. Dabei wirft sie grundsätzliche Fragen zum Verhältnis zwischen Leben, Tod, Identität und ihrer Zirkulation im Internet auf. Ihre Videoarbeit ist aufgebaut wie eine erschöpfende Onlinesuche, deren Protagonisten von einem scheinbar endlosen Informationsfluss angetrieben werden. Kommentiert werden die präzise komponierten und lose miteinander verlinkten Episoden von PHIL, in eigenen Worten die „schlechte Kopie“ eines berühmten, 2014 verstorbenen Schauspielers. Nach dessen Tod wurde in diversen Medien zunächst darüber berichtet, dass die Rolle des Darstellers im letzten Teil einer Blockbuster-Reihe von einer digitalen Reproduktion übernommen werden solle. Was bedeutet es für unsere körperliche Existenz, wenn die Lebensspanne und Mobilität unserer digitalen Pendants jene des Menschen bei Weitem übersteigen? Wenn Evans ein Bild dafür findet, dass Frauen mit wachsendem Alter gesellschaftlich und medial zunehmend unsichtbar werden, zeigt sie, wie sehr digitales und analoges Leben auch in Bezug auf Geschlechterverhältnisse und biologische Prozesse ineinandergreifen und sich gegenseitig beeinflussen. Selbst die vermeintlich intimsten Aspekte menschlichen Lebens zeigen sich vom technologischen Wandel berührt, der digitale Avatare ins Rennen schickt und unsere Selbstwahrnehmung nachhaltig verändert.

* 1983 in Cleveland, USA, lebt in London, Großbritannien und Berlin, Deutschland

Cécile B. Evans, Hyperlinks or It Didn’t Happen, 2014 (Still)

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