Trisha Baga, deren künstlerisches Werk vornehmlich raumgreifende Videoinstallationen und Performances umfasst, reagiert nicht nur auf die überbordende Fülle digitaler Bildangebote im Postinformationszeitalter, sondern reflektiert darüber hinaus unsere medienspezifischen Wahrnehmungsmodalitäten sowie die Transformation von Körpern und Objekten durch ihre mediale Repräsentation.
Für ihre Filme, deren Projektionen zumeist von im Raum angeordneten gegenständlichen Objekten fragmentiert und überlagert werden, bedient sie sich großzügig an vorgefundenem Material aus dem Internet, um es zusammen mit eigens produzierten Videos und Bildebenen in einer assoziativen Kette zu nonlinearen Narrationen zu verknüpfen.
In ihren multimedialen Raumlandschaften, welche die Logik, Funktion, Erzählstruktur oder Illusion der einzelnen Medien förmlich aufbrechen, wird die Rezeption zu einer körperlichen Herausforderung. „Was wir erfahren, ist nur ein Bruchteil dessen, was wir bewusst wahrnehmen und andersherum“: Baga geht es um die Leerstellen zwischen dem sensuell Erfahrbaren und der reflexiven Aufnahme, Verwertung und Verknüpfung dessen.
Auch die neue Installation, die sie in Zusammenarbeit mit der Videokünstlerin Jessie Stead produziert hat und die performativ im Ausstellungsraum geschaffen wurde, konfrontiert und überfordert den Betrachter durch die Überlagerung von realem Raum, gefilmtem Raum sowie im Film projiziertem Raum mit einer schier unfassbaren Synchronität paralleler Wahrnehmungsebenen, die zwangsläufig eine selektive und subjektive Fokussierung einfordern.
Trisha Baga, *1985, Venice, USA
Jessie Stead, *1979, Boston, USA
Leben in New York, USA